Wenn säumige Schuldner nicht zahlen und auch nicht versuchen, sich gütlich mit ihren Gläubigern über die Schuldenregulierung zu einigen, werden diese früher oder später die Zwangsvollstreckung einleiten. Bis es zu derart drastischen Maßnahmen wie einer Kontopfändung oder einer Lohnpfändung kommt, geht jedoch etwas Zeit ins Land, denn der Gläubiger muss zuerst einen Vollstreckungstitel erwirken, der ihn zur Pfändung berechtigt.
Wählt er die schnelle Variante – das gerichtliche Mahnverfahren – muss der Schuldner schon nach einigen Wochen bzw. Monaten mit Pfändungsmaßnahmen rechnen, wenn er nichts unternimmt. Doch wie lange dauert dann eine Zwangsvollstreckung? Dieser Frage gehen wir im folgenden Ratgeber auf den Grund.
Dauer der Zwangsvollstreckung kurz zusammengefasst
Zunächst benötigt der Gläubiger einen Vollstreckungstitel, beispielsweise ein (vorläufig) vollstreckbares Urteil oder einen Vollstreckungsbescheid. Es dauert mindestens einige Wochen oder Monate, bis er eine solche titulierte Forderung in den Händen hält. Eine Klage kann sich sogar über mehrere Jahre ziehen.
Das lässt sich nicht so pauschal beantworten, weil jede Schuldensituation anders ist. Die Zwangsvollstreckung kann ganz schnell vonstattengehen oder aber längere Zeit in Anspruch nehmen.
Zum einen ist die Höhe der Schulden ausschlaggebend und zum anderen das Einkommen und Vermögen des Schuldners. Außerdem spielt die jeweilige Vollstreckungsmaßnahme eine Rolle. Eine Zwangsversteigerung von Immobilien ist zum Beispiel sehr langwierig.
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Zwangsvollstreckung: Dauer lässt sich nicht pauschal vorhersagen
Eines gleich vorweg – die Frage „Wie lange dauert eine Zwangsvollstreckung?“ können wir nicht abschließend und endgültig beantworten. Wir können Ihnen aber jene Kriterien benennen, die sich auf die Vollstreckungsdauer auswirken. Dies sind vor allem:
- Höhe der per Zwangsvollstreckung einzutreibenden Schulden
- pfändbares Vermögen und Einkommen des Schuldners
- Art der Zwangsvollstreckungsmaßnahme
Wenn jemand z. B. Schulden im vierstelligen Bereich bei einem Gläubiger hat, aber nur ein sehr geringes pfändbares Einkommen, dann wird eine Zwangsvollstreckung bei weitem länger dauern als bei einem Schuldner, der gut verdient.
Die Antwort auf die Frage „Wie lange dauert eine Zwangsvollstreckung?“ hängt auch davon ab, für welche Maßnahme sich der Gläubiger entscheidet. Eine Kontopfändung oder Lohnpfändung z. B. ist sehr effektiv. Der Gläubiger kann dadurch häufig schneller offene Forderungen durchsetzen als mit einer Sachpfändung durch den Gerichtsvollzieher.
Hinsichtlich der Dauer der Zwangsvollstreckung durch den Gerichtsvollzieher ist dessen Arbeitsaufwand und Auslastung entscheidend. Das ganze Prozedere kann in wenigen Tagen bis Wochen erledigt sein oder aber sich über mehrere Monate hinziehen.
Doch in einem Punkt ähnelt sich die Antwort auf die Frage: „Wie lange dauert eine Zwangsvollstreckung?“ Sie dauert immer so lange, bis sämtliche Schulden getilgt sind.
Wie lange dauert eine Zwangsvollstreckung bei Unterhalt?
Zum einen gilt das bereits Gesagte: Die Dauer richtet sich nach der Höhe der Unterhaltsschulden. Des Weiteren kommt es darauf an, wie lange der Unterhaltsanspruch besteht.
In der Regel erfolgt die Zwangsvollstreckung wegen Unterhalt im Wege der Gehaltspfändung. Diese endet, wenn …
- sämtliche Unterhaltsschulden bezahlt sind,
- der Unterhaltsanspruch endet oder
- der Unterhaltsberechtigte die Lohnpfändung zurücknimmt.
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