Möchten Sie einen Kredit aufnehmen, eine Wohnung mieten oder etwas auf Rechnung zahlen, ist damit zu rechnen, dass sich Ihr Geschäftspartner zunächst darüber informieren möchte, wie es um Ihre Kreditwürdigkeit bestellt ist.
Banken, Versandhändler, Vermieter & Co. möchten sich nämlich – verständlicherweise – vor Zahlungsausfällen schützen. Bei der Bewertung der Kreditwürdigkeit spielt der SCHUFA-Score häufig eine wichtige Rolle. Im folgenden Ratgeber erfahren Sie mehr darüber.
Der SCHUFA-Score kurz zusammengefasst
Ab einem Score von 95 wird von einer guten Bonität gesprochen.
Der durchschnittliche SCHUFA-Score liegt bei 91. Dieser Tabelle können Sie entnehmen, welche Bedeutung welcher Wert hat.
Bei einem Scorewert bei der SCHUFA von 90 wird das Risiko eines Zahlungsausfalls als zufriedenstellend bis erhöht bewertet.
Liegt Ihr Score bei 90 oder darunter, so wird die Kreditwürdigkeit als schlecht bewertet.
Inhalt
SCHUFA-Score: Welche Bedeutung hat er?
In Deutschland gibt es mehrere sogenannte Wirtschaftsauskunfteien. Ihre Aufgabe besteht darin, Daten zum Zahlungsverhalten von Privatpersonen und Unternehmen zu speichern. Aus diesen Informationen kann die Auskunftei dann ermitteln, wie hoch das Risiko ist, dass es in der Zukunft zu einem Zahlungsausfall kommt.
Die wichtigste und bekannteste Wirtschaftsauskunftei Deutschlands ist wohl die SCHUFA. Sie ermittelt aus Informationen, die ihr von Unternehmen zur Verfügung gestellt werden und die sie aus öffentlichen Verzeichnissen bezieht, den sogenannten SCHUFA-Score.
Für Privatpersonen wird dieser auch Basisscore genannt. Er liegt zwischen 0 und 100. Je höher er ist, desto besser wird die Kreditwürdigkeit eingeschätzt. Der Score gibt an, wie hoch die geschätzte Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Kredit vertragsgemäß abbezahlt wird. Wie der Score genau berechnet wird, veröffentlicht die SCHUFA übrigens nicht, damit keine Manipulationen möglich sind.
Die SCHUFA speichert unter anderem Informationen zu Girokonten, laufenden Krediten, Kreditanfragen, Kreditkarten, unbezahlten Raten, Privatinsolvenzen und titulierten Forderungen.
Welcher SCHUFA-Score ist gut?
Vor diesem Hintergrund mögen sich unsere Leser nun folgende Frage stellen: Was ist eigentlich ein guter SCHUFA-Score?
Grundsätzlich wird ab einem Wert von 95 Prozent von einer guten Bonität gesprochen. Hier besteht nur ein geringes bis überschaubares Risiko, dass es zu Zahlungsausfällen kommt.
Möchten Sie wissen, welche Bedeutung Ihr SCHUFA-Score hat? Folgende Tabelle zeigt, wie die verschiedenen Prozentsätze bewertet werden:
SCHUFA-Score | Risiko eines Zahlungsausfalls |
Über 97,5 | Sehr gering |
95 bis 97,5 | Gering bis überschaubar |
90 bis 95 | Zufriedenstellend bis erhöht |
80 bis 90 | Deutlich erhöht bis hoch |
50 bis 80 | Sehr hoch |
Unter 50 | Sehr kritisch |
Ab einem Wert von 95 handelt es sich um einen guten SCHUFA-Score. Der Durchschnitt in Deutschland liegt demgegenüber bei 91. Hierbei handelt es sich also um ein zufriedenstellendes bis erhöhtes Ausfallrisiko.
Wie können Sie den SCHUFA-Score einsehen?
Laut Artikel 15 der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sind Wirtschaftsauskunfteien dazu verpflichtet, Verbrauchern Auskunft darüber zu erteilen, welche Informationen über sie gespeichert sind:
Die betroffene Person hat das Recht, von dem Verantwortlichen eine Bestätigung darüber zu verlangen, ob sie betreffende personenbezogene Daten verarbeitet werden; ist dies der Fall, so hat sie ein Recht auf Auskunft über diese personenbezogenen Daten […]
Möchten Sie Ihren SCHUFA-Score abfragen, ist dies kostenlos möglich. Sie müssen jedoch darauf achten, dass Sie die Datenkopie nach Art. 15 DSGVO anfordern. Sie finden auf der Homepage der Wirtschaftsauskunftei ein entsprechendes Online-Formular.
Sie müssen unter anderem Ihren Namen, Ihr Geburtsdatum und Ihre Adresse angeben. Zur eindeutigen Identifikation müssen Sie außerdem eine Kopie Ihres Personalausweises, des Reisepasses oder der Meldebestätigung hochladen.
Beachten Sie: Die kostenlose Datenkopie ist dafür vorgesehen, dass Sie sich darüber informieren können, welche Ihrer Daten bei der Wirtschaftsauskunftei gespeichert sind. Sie enthält keinen tagesaktuellen SCHUFA-Score-Wert. Des Weiteren ist sie nicht zur Weitergabe an andere Personen vorgesehen. Verlangt beispielsweise ein Vermieter eine entsprechende Auskunft und möchten Sie einen regulären Bonitätsnachweis anfordern, so ist dies mit Kosten verbunden.
Ist es möglich, den SCHUFA-Score zu verbessern?
Ein schlechter SCHUFA-Basisscore kann weitreichende Folgen haben: unter Umständen erhalten Sie nicht den gewünschten Kredit oder werden bei der Wohnungssuche von Vermietern abgewiesen. Es gibt jedoch Möglichkeiten, wie Sie Ihren Wert verbessern können.
Der wichtigste Tipp: Fordern Sie regelmäßig eine kostenlose Datenkopie an und kontrollieren Sie, welche Daten über Sie gespeichert sind. Nicht selten kommt es vor, dass fehlerhafte Informationen enthalten sind oder alte Einträge nicht fristgemäß gelöscht wurden. In diesen Fällen haben Sie das Recht auf Löschung der falschen Daten.
Um Ihren SCHUFA-Score zu verbessern, sollten Sie zusätzlich die folgenden Hinweise beachten:
- Zu viele Girokonten und Kreditkarten können sich negativ auf den Bonitätsscore auswirken. Zusätzlich sollten Sie Ihre Konten nicht zu oft wechseln, sondern einer Bank treu bleiben.
- Überziehen Sie nicht Ihren Dispokredit.
- Ziehen Sie häufig um, kann sich das in einem schlechteren Basisscore bei der SCHUFA niederschlagen.
- Zahlen Sie alle Rechnungen und Kreditraten pünktlich.
- Wenn Sie planen, einen Kredit aufzunehmen, sollten Sie zunächst keine Kreditanfrage stellen. Setzen Sie vielmehr auf eine neutrale Konditionsanfrage. Letztere beeinflusst Ihren SCHUFA-Scorewert nicht.