Schufa: Wie Schulden gespeichert und wann sie gelöscht werden

Von Albert K.

Letzte Aktualisierung am: 17. Dezember 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Schufa: Informationen über Schulden erhält sie zum Beispiel von Banken.
Schufa: Informationen über Schulden erhält sie zum Beispiel von Banken.

Einen Eintrag bei der Schufa zu haben, ist grundsätzlich nichts Schlimmes. In der Regel ist beispielsweise jeder verzeichnet, der ein Girokonto eröffnet hat – dies ist eine neutrale Information, die keine negativen Auswirkungen auf mögliche Geschäfte hat.

Zu einem Problem für die Betroffenen kann es jedoch werden, wenn die Schufa Schulden verzeichnet. Dies kann zum Beispiel dazu führen, dass die Person Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche oder dem Vertragsabschluss mit Unternehmen bekommt.

Im Folgenden erfahren Sie, was die Schufa eigentlich genau ist, welche Daten sie speichert und wann die negativen Einträge wieder gelöscht werden.

Wichtiger Hinweis: Die SCHUFA hat ihre Speicherfrist für Einträge zur Restschuldbefreiung auf sechs Monate verkürzt, um Verbrauchern so mehr Klarheit und Sicherheit zu bieten (Stand: März 2023). Bisher betrug die Speicherdauer drei Jahre, was Verbrauchern, die ihre Privatinsolvenz erfolgreich beendet hatten, einen wirtschaftlichen Neubeginn deutlich erschwerte.

„Erfasst die Schufa alle Schulden?“ kurz zusammengefasst

Welche Daten speichert die SCHUFA?

Die Schufa erhält von ihren Partnern (z. B. Banken, Mobilfunkanbietern oder anderen Unternehmen) Informationen über Verträge und Kredite und über offene Forderungen.

Welche Folgen haben Schulden und Forderungen, die bei der SCHUFA gespeichert sind?

Von der Schufa gespeicherte Schulden, die nicht fristgemäß bezahlt werden, können sich negativ auf die angenommene Kreditwürdigkeit des Schuldners auswirken.

Stimmt es, dass die SCHUFA bestrittene Forderungen nicht speichern darf?

Die Aussage trifft zwar auf viele Fälle zu, ist aber in ihrer Pauschalität nicht korrekt. Die SCHUFA darf insbesondere dann eine offene Forderung eintragen, wenn ein rechtskräftiges bzw. für vorläufig vollstreckbar erklärtes Urteil hierüber oder ein Schuldtitel vorliegt.

Was ist die Schufa und was macht sie?

Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, kurz Schufa, ist die bekannteste Auskunftei in Deutschland. Sie ist keine Behörde, sondern eine private Organisation, die als Dienstleister für eine große Anzahl an Unternehmen wie Banken oder Telekommunikationsunternehmen tätig ist.

Werden Schulden bezahlt, verzeichnet die Schufa dies – nicht aber, wie viel Vermögen vorliegt.
Werden Schulden bezahlt, verzeichnet die Schufa dies – nicht aber, wie viel Vermögen vorliegt.

Ihre Informationen erhält sie von diesen Vertragspartnern. Auf diese Weise vermerkt die Schufa, ob Schulden vorliegen und wann diese beglichen werden. Zu den gespeicherten Daten gehören unter anderem:

  • Personenbezogene Daten (Name, Geburtsdatum, Adresse etc.)
  • Girokonten und Kreditkarten
  • Kreditverträge
  • Telekommunikationsverträge

Nicht gespeichert werden Informationen darüber, was Sie beruflich machen, wie viel Sie verdienen oder über wie viel Vermögen Sie auf Bankkonten oder in Aktiendepots verfügen.

Im Video: Weitere Infos zur SCHUFA

Allgemeine Erklärungen zur SCHUFA finden Sie in diesem Video
Allgemeine Erklärungen zur SCHUFA finden Sie in diesem Video

Was die Schufa über Schulden hinaus speichert

Ebenfalls registriert wird bei der Schufa, wenn Sie Schulden bezahlen und somit eine ausstehende Forderung erfüllen. Sollte dies vertragsgemäß abgelaufen sein, handelt es sich um eine positive Information. Negativ sind hingegen Zahlungsausfälle, gekündigte Kredite oder Angaben aus öffentlichen Schuldnerverzeichnissen.

Es werden zum Beispiel Informationen darüber gespeichert, ob eine Vermögensauskunft abgegeben oder ein Insolvenzverfahren eröffnet bzw. mangels Masse abgewiesen wurde.

Was genau über Sie gespeichert ist, können Sie leicht herausfinden. Sie können nämlich bei der Schufa über ihre Schulden eine Auskunft einholen. Diese ist einmal im Jahr kostenlos und enthält neben bestehenden Schulden auch alle anderen gespeicherten Angaben wie bestehende Bankkonten oder Mobilfunkverträge.

Gibt es für Schulden eine Verjährung bei der Schufa?

Gibt es für Schulden eine Verjährung bei der Schufa?
Gibt es für Schulden eine Verjährung bei der Schufa?

Viele Schuldner fragen sich, wie lange bei der Schufa Angaben zu Schulden oder Insolvenzen gespeichert bleiben, da solche Daten sich negativ auf alltägliche Dinge wie Ratenzahlungen oder die Wohnungssuche auswirken können.

Die Schufa listet Schulden nicht für einen unbegrenzten Zeitraum auf. Vielmehr gibt es eine fest definierte Löschfrist. Werden Schulden abbezahlt, löscht die Schufa diesen Eintrag nach drei Jahren. Zudem verbessert sich, wenn die Schulden bezahlt werden, der Schufa-Score, welcher die Kreditwürdigkeit der betreffenden Person gemäß einer Wahrscheinlichkeit angeben soll.

Sollten Sie feststellen, dass die Schufa fälschlicherweise Schulden verzeichnet hat, die Sie schon längst beglichen haben, können Sie sich an das Service-Center der Schufa wenden. Die falschen Daten werden dann kostenlos korrigiert. Von Vorteil ist es dabei, wenn Sie die Begleichung der Forderungen durch Dokumente nachweisen können.

Der Einfluss der Privatinsolvenz auf die SCHUFA im Video erklärt

Wie beeinflusst die Privatinsolvenz die SCHUFA? Unser Video verrät's!
Wie beeinflusst die Privatinsolvenz die SCHUFA? Unser Video verrät’s!

Bildnachweise:
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– istockphoto.com/jojoo64
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Über den Autor

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Albert K.

Albert hat einen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre von der Hochschule Stendal. Er ist seit 2019 ein Mitglied des privatinsolvenz.net-Teams. Im Schuldenrecht befasst er sich vor allem mit den Themen Schuldenbereinigung und Privatinsolvenz.

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