Zahlt ein Geschäftspartner oder Kunde seine Rechnungen nicht, ist das mehr als ärgerlich. Es fehlt dann nicht nur der offene Betrag. Zusätzlich kostet es Zeit, Geld und Mühe, um die offene Forderung einzufordern.
Verschiedene Dienstleister bieten in diesem Zusammenhang ihre Hilfe an. Dabei besteht unter anderem die Möglichkeit, an ein Inkasso-Unternehmen eine Forderung zu verkaufen. Was das bedeutet, erklären wir im folgenden Ratgeber.
Forderung an ein Inkasso-Unternehmen verkaufen kurz zusammengefasst
Beim Forderungsverkauf, auch Factoring genannt, verkauft eine Person oder ein Unternehmen eine Forderung an einen Dienstleister. Der Verkäufer erhält einen festgelegten Betrag, während die Forderung an den Käufer übergeht. Letzterer ist nun dafür zuständig, den offenen Betrag einzufordern.
Ein Gläubiger erhält sofort Geld, was seine Liquidität erhöht. Des Weiteren muss er nicht mehr Zeit und Mühe aufwenden, um den Schuldner zur Zahlung der offenen Forderung zu bewegen. Allerdings erhält der Gläubiger nicht die volle Forderungssumme.
Ja, einige Inkasso-Dienstleister bieten nicht nur die Eintreibung von Forderungen an, sondern kaufen diese auch von Gläubigern an.
In vielen Fällen ist es möglich, dass Sie an ein Inkasso-Unternehmen eine Forderung privater Art verkaufen. Nicht jeder Dienstleister arbeitet jedoch mit privaten Gläubigern zusammen.
Inhalt
Inkasso oder Forderung verkaufen: Was ist der Unterschied?
Kommen Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nach, bedeutet dies für die betroffenen Gläubiger häufig viel Aufwand, bis sie doch noch an ihr Geld kommen. Es geht aber auch einfacher: Sie können die Arbeit outsourcen, also an einen Dienstleister übergeben.
Dabei können sie sich unter anderem dafür entscheiden, ein Inkasso-Unternehmen mit der Eintreibung der offenen Forderung zu beauftragen. Der Dienstleister arbeitet dann im Auftrag des Gläubigers. Er treibt das Geld ein und erhält im Gegenzug eine Bezahlung.
Eine andere Option besteht im Forderungsverkauf, auch Factoring genannt. Dabei tritt der Gläubiger die Forderung an einen Dienstleister ab. Die Forderung geht also komplett auf den Käufer über, der vorherige Gläubiger hat dann nichts mehr damit zu tun.
Es ist in diesem Zusammenhang häufig auch möglich, an ein Inkasso-Unternehmen eine Forderung zu verkaufen. Einige Dienstleister bieten dies an.
Rechnung oder Titel an Inkasso-Unternehmen verkaufen: Was bringt das?
Wenn Sie eine Rechnung verkaufen, übernimmt das Inkasso-Unternehmen das volle Risiko. Sie verlieren zwar Ihre Ansprüche an der Forderung, welche vollständig an den Dienstleister übergehen, bekommen aber in jedem Fall Geld – auch wenn der Schuldner nicht zahlungsfähig sein sollte.
Sie erhalten also in jedem Fall liquide Mittel, wenn Sie an ein Inkasso-Unternehmen eine Forderung, wie etwa eine Insolvenzforderung, verkaufen. Bedenken Sie jedoch, dass Sie nicht den vollen Wert der Forderung beim Verkauf erhalten.
Kann ich private Forderungen an ein Inkasso-Unternehmen verkaufen?
Kann ich privat ein Inkassounternehmen beauftragen? Diese Frage stellen sich viele Privatpersonen, wenn sie beispielsweise Geld verliehen haben und die Summe nicht wie vereinbart zurückerhalten.
Grundsätzlich ist es möglich, dass Privatpersonen an ein Inkasso-Unternehmen eine Forderung verkaufen oder es damit beauftragen, den offenen Betrag einzutreiben. Nicht jedes Unternehmen bietet dies jedoch für private Kunden an. Informieren Sie sich also zunächst, welcher Dienstleister überhaupt für Sie in Frage kommt.
Denken Sie außerdem daran: Wenn Sie offene Schulden an ein Inkasso-Unternehmen verkaufen, erhalten Sie nicht die volle offene Summe. Schließlich möchte der Dienstleister auch am Geschäft verdienen. Informieren Sie sich zunächst über die Kosten und wägen Sie genau ab, ob sich der Verkauf tatsächlich lohnt.