Wer in eine schwierige finanzielle Situation geraten ist, braucht Hilfe. Diese ist dann umso dringender, wenn sogar eine Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung vorliegt. In solchen Fällen, in denen oft eine Privatinsolvenz der einzig praktikable Ausweg ist, bietet eine professionelle Schuldnerberatung kompetente Unterstützung.
Diese wird von staatlichen Beratungsstellen angeboten oder einem Anwalt. Bei Schulden, die sehr hoch sind und einer dringenden Bearbeitung bedürfen, kann es sinnvoll sein, einen Anwalt zur Schuldnerberatung aufzusuchen, da staatliche Stellen oft mit längeren Wartezeiten verbunden sind.
Für gewöhnlich ist ein Anwalt für Schulden ein Anwalt für Insolvenzrecht, der sowohl eine Schuldner- als auch eine Insolvenzberatung anbietet. Was seine Aufgaben im Einzelnen sind, erfahren Sie im Folgenden.
Anwalt für Schulden kurz zusammengefasst
Sie können stattdessen einen Rechtsanwalt für die Schuldnerberatung aufsuchen. Dort bekommen Sie in der Regel einen zeitnahen Termin.
Er klärt mit Ihnen Ihre finanzielle Situation und unterstützt Sie bei einer außergerichtlichen Einigung mit den Gläubigern oder bei der Privatinsolvenz.
Nein. Anders als bei öffentlichen Beratungsstellen fallen bei einem Anwalt für Schulden Kosten an.
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Anwalt für InsolvenzrechtAnwalt oder Schuldnerberatung?
Inhalt
Was macht ein Anwalt für Schulden?
Ein Rechtsanwalt für Schulden hat im Grunde die gleichen Aufgaben wie eine staatliche Schuldnerberatungsstelle. Zunächst sichtet und ordnet er zusammen mit dem Schuldner dessen finanzielle Situation. Welche Einnahmen liegen vor? Welche Ausgaben gibt es?
Auf dieser Grundlage kann der Anwalt für Schulden dabei helfen, die Haushaltsplanung des Schuldners anzupassen. Unnötige Ausgaben müssen als solche identifiziert und abgestellt werden. Bei anderen Posten lassen sich möglicherweise durch einen Vertragswechsel oder Verhaltensänderungen Einsparungen erzielen.
Anschließend geht es an die Schulden: Welche Verbindlichkeiten liegen bei welchen Gläubigern vor? Welche Zahlungen müssen mit besonderer Priorität behandelt werden? Der Anwalt für Schulden übernimmt die Kommunikation mit den Gläubigern und verhandelt mit ihnen über Zahlungserleichterungen oder Ratenzahlungen. Auf diese Weise strebt der Anwalt einen außergerichtlichen Schuldenvergleich an, um die Privatinsolvenz zu verhindern.
Sollte eine solche Einigung nicht möglich sein, kann der Rechtsanwalt über die Schuldnerberatung hinaus auch eine Insolvenzberatung anbieten und den Schuldner bei der Anmeldung der Privatinsolvenz unterstützen.
Schuldnerberatung durch einen Rechtsanwalt: Kosten
Anders als bei öffentlichen Beratungsstellen ist eine Schuldnerberatung durch den Anwalt mit Kosten verbunden. Diese variieren jedoch von Fall zu Fall und hängen vor allem von der Komplexität der Angelegenheit ab. Je mehr Gläubiger involviert sind, desto höher liegen die Kosten. Oft bietet ein Anwalt für Schulden jedoch eine kostenlose Erstberatung an.
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Mathias
9. November 2022 um 14:39 Uhr
Guten Tag, ich habe seit längerer Zeit eine Kontopfändung durch ein Inkasso Unternehmen.
Bisher konnte aber nichts gepfändet werden, da mein Einkommen unter dem Pfändungsfreibetrag lag.
Der Schuldtitel ist 32 Jahre alt.
Auf Anraten der Schuldnerberatung habe ich Einrede der Verjährung geltend gemacht, aber das Inkasso Unternehmen rührt sich nicht. Was kann ich tun?
Hanna
22. Juni 2020 um 16:49 Uhr
Vielen Dank für den Beitrag zum Thema Anwalt für Privatinsolvenz. Mein Onkel musste Insolvenz anmelden und hofft jetzt, dass ihm ein Anwalt mit dem bürokratischen Teil hilft. Gut zu wissen, dass es manchmal sinnvoll sein kann einen Anwalt aufzusuchen, da die staatlichen Angebote oft mit langen Wartezeiten verbunden sind.
Luise H.
30. April 2019 um 10:56 Uhr
Manche Situation kann so verworren sein, dass ein Anwalt beim Ordnen der Schuldensituation hilfreich wäre. Dass Schuldner bei der Finanzierung auf Beratungshilfe zurückgreifen können, ist eine tolle Sache. Ich werde meiner Nachbarin davon berichten, die seit der Scheidung ziemlich zu kämpfen hat.
Kreuziger
25. April 2019 um 15:25 Uhr
In einem Zivilprozess hat der Richter die Tathandlung als Vorsatz tituliert, der Gläubiger hat daraufhin über den Drittschuldner dem Dt. Rentenbund die Pfändung der Rente veranlasst, es bleibt dem Schuldner nur die Grundsicherung von mon. 416,00 Euro. Ist dies rechtens oder gilt auch hier, wie beim Arbeitseinkommen, der Pfändungsfreibetrag ?
privatinsolvenz.net
13. Mai 2019 um 15:06 Uhr
Hallo Kreuziger,
da wir die genauen Details zum Prozess nicht kennen, ist eine pauschale Antwort kaum möglich. Ein Anwalt kann die Unterlagen prüfen und Ihre Fragen beantworten.
Ihr Team von privatinsolvenz.net
N. F.
19. März 2019 um 9:32 Uhr
Interessant, dass man in dringenden Fällen auch einen Anwalt zur Schuldnerberatung aufsuchen kann. Mein Cousin hat seit einiger Zeit einen großen Schuldenberg angesammelt. Nun stehen die Gläubiger vor seiner Türe und es wird eng. Ich werde ihm mal Raten einen Anwalt in Betracht zu ziehen.